Das war doch mal ein Tag. Alle Chefs sind auf Seminar und ich habe endlich die Zeit mich meiner Lieblingsbeschäftigung hinzugeben. Gut 5000 Datensätze sind jetzt in drei kompakten Grafiken verwurstet. Nebenbei habe ich noch rausgefunden, wie man Nullen in einem Balkendiagramm unterdrückt.
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Heute habe ich die Korrektur meiner Formularübersetzung zurück bekommen. Ich hoffe mal, dass genügend Fehler drin waren, um klar zu machen, dass sowas nicht mein Metier ist.
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Auf dem Acker lag eine Eierschale. Die kleine Tochter vom Nachbarn fand sie. Wir überlegten, was das für ein Ei sein könnte. Hühnerei schied aus, Form und Farbe waren falsch.
Papagei, schlug sie vor, aber die gibt es hier ja nicht.
Vielleicht ein Pfau, unwahrscheinlich, den habe ich hier auch noch nicht gesehen. "Dann ein Hahn, nein," korrigierte sie sich, "ein Hahn legt keine Eier." Kurzes Überlegen und dann:" Wenn mein Papa Eier leg...."
Leider unterbrach sie sich an dieser Stelle irritiert und deshalb werde ich nie erfahren, was wäre wenn.
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Veraltet? Mein schöner Schläppi soll veraltet sein und ich soll mir Gedanken machen, ob nicht ein neuer, schnellerer, besserer anzuschaffen wäre.
Im Elektronikmarkt bin ich fündig geworden. Da steht ein Exemplar in seidenmattem silberweiß und schaut sowas von edel aus, dass alles andere echt egal ist. Nee sowas schickes aber auch.
Der beste aller Ehemänner hat tief Luft geholt, geschnauft und nein gesagt. Ich will aber keinen anderen, habe ich gezetert, er hat zurück gezetert, so einer komme ihm nicht ins Haus.
So, ich hoffe, das Thema ist damit durch. Mein Schläppi ist nämlich gar nicht alt und lahm, der ist echt gut. Den behalt ich.
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Jeah, es tut sich was.
Ob bei mir den schon was komme, fragte Frau Nachbarin und stolz wie Oskar habe ich aufgezählt, Radieschen, Mohn, Sonnenblumen, Borretsch und (kurze spannungsfördernde Pause) Erbsen. Da hat sie aber gestaunt, die Frau Nachbarin.

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Diesmal ohne getürktes grün, dafür mit Nachbarin.
Ich hatte ja gehofft, dass man wenigstens die Gänseblümchen erkennen kann, die blühen nämlich wunderschön.

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Capecce hat es tatsächlich erwischt, drei gezielte Dolchstiche. Die Denunziantin war die nächste, Kehle durchgeschnitten. Dann war Martuccia dran, erdrosselt vom Ehemann. Der Ehemann wurde hingerichtet, erwürgt, und dann folgte die Hinrichtung des Oberhauptes der Familie, das den Ehemann angestiftet hatte.
Irgendwie gehen mir jetzt noch zwei Leichen ab. Ich werde die 25 Seiten noch einmal lesen müssen.
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Eigentlich bin ich ja auf Sience Fiction abonniert. Aber neuerdings kann ich Dick und Lem nichts mehr abgewinnen und so habe ich mal kurz das Zeitalter gewechselt und lese nun so schöne Sätze wie:
Das Verhängnis wollte, daß Capecce, der Günstling des Herzogs - eben jener, der im geheimen die Herzogin liebte und für den schönsten Mann der Welt galt -, seit einiger Zeit mit dieser Martuccia eine galante Beziehung pflog.
Ich fürchte Capecce und einige weitere angesehene Personen werden in bälde ihres Lebens auf unangenehmste Weise verlustig gehen.
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