Kindheitstraum
Dieses Jahr habe ich mir einen Kindheitstraum erfüllt. Den Traum einmal an einer archäologischen Grabung teilzunehmen, so richtig mit allem drum und dran.
Meine Freundin hatte irgendwo einen Artikel gelesen, dass es in der Nähe von Landshut diese Möglichkeit gibt und mich beauftragt, google mal. Also habe ich gegoogelt, gefunden und als endlich die diesjährigen Termine bekannt waren gebucht. Obwohl gut 900,-Euro doch reichlich viel schien für eine Woche Niederbayern. Aber egal, wer nicht wagt, der nicht gewinnt und um es vorweg zu nehmen, es war jeden einzelnen Cent wert.
Große Funde haben wir nicht gemacht, aber das war irgendwann auch gar nicht mehr so wichtig, spätestens als sich die dunklen Flecken im hellen Lösboden auf der Grabungszeichnung zu einem ordenlichen Rechteck gruppierten und es klar war, da stand mal ein Haus, nicht gestern und nicht vorgestern sondern vor gut 2500 Jahren.
Auf dem Foto sieht man übrigens die zugehörige Abfallgrube. Erst haben dort die Häuslebauer den Lehm für die Wände ausgebuddelt und anschließend dort ihren Abfall entsorgt. Leier müssen es wohl Vorfahren der Schwaben, der Schotten oder der Mülltrenner gewesen sein, denn Scherben fanden wir nur sehr spärlich. Dafür konnten wir uns ausgiebigst und störungsfrei am Anlegen schöner Profile üben. Die meistgestellte Frage von uns Neulingen an die Archäologin war wohl:"Conny, geht das so?" und Conny sagte dann irgentwann auch:"Ja, das könnt ihr so lassen, ich arbeite das nur noch ein bischen nach." Nahm ihren Schaber und schabte noch mal mindestens drei Eimer voll von unserem "perfekten" Profil.
illona - 20. Aug, 11:47
4019
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks